Bundesministerium für Forschung fördert Projekt der Michelauer Firma ecsec

MdB Emmi Zeulner: Große Anerkennung – Staatssekretär Müller überreicht Zuwendungsbescheid über 103.500 Euro für „Sicheres Arbeiten im Web 2.0“
„Es ist eine große Anerkennung für die ecsec GmbH, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Projekt „Sicheres Arbeiten im Web 2.0: vollsynchrones Editieren verschlüsselter Dokumente“ mit einer Summe von rund 103.500 Euro fördert“, betonte Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner vor kurzem anlässlich der Übergabe der Förderurkunde durch Parlamentarischen Staatssekretär Stefan Müller an den Inhaber des Unternehmens, Diplom-Informatiker Dr. Detlef Hühnlein, und Geschäftsführerin Tina Hühnlein.
„Es erfüllt mich mit Stolz, dass es in meinem Wahlkreis solche innovativen Unternehmen gibt. Sie sind Zugpferde und Garanten für die Stabilität und Weiterentwicklung der oberfränkischen Wirtschaft. Deswegen gilt es, sie nach allen Möglichkeiten zu unterstützen“, so Zeulner weiter. Im Beisein des stellvertretenden Lichtenfelser Landrats und Michelauer Bürgermeisters Helmut Fischer und des Wirtschaftsförderers Helmut Kurz überreichte der Parlamentarische Staatssekretär Stefan Müller im Rahmen einer Feierstunde im Firmengebäude in Michelau den Zuwendungsbescheid.
Müller würdigte die außergewöhnliche Innovationskraft des vergleichsweise kleinen Michelauer Unternehmens und erläuterte die Entscheidung des Ministeriums, dass das Projekt im Rahmen der Hightech-Strategie über das Programm „IKT 2020 –Forschung für Innovationen“ fördert. Kooperationspartner der Firma ecsec bei dem Verbundprojekt „Sicheres Arbeiten im Web 2.0“ (SyncEnc) sind die Ruhr-Universität Bochum sowie die Universität des Saarlandes Saarbrücken. Die Laufzeit geht vom 1. Februar 2016 bis zum 31. Juli 2018.
Firmeninhaber Dr. Detlef Hühnlein erläuterte anhand einer Präsentation Motivation und Ziele des Projekts: In der digitalen Arbeitswelt gehöre es inzwischen zum Alltag, dass verschiedene Personen dezentral an einem gemeinsamen Dokument arbeiten. Das kollaborative Editieren werde derzeit über das Internet zum Beispiel mit Hilfe von Google Docs oder Microsoft Office Online realisiert. Diese Dienste böten jedoch keinen beziehungsweise keinen ausreichenden Schutz der im Internet gespeicherten Daten. Das habe zur Folge, dass immer mehr personenbezogene oder andere schützenswerte Daten unverschlüsselt auf den Servern gespeichert würden. Dort könnten sie dem Zugriff von Firmen („Big Data“), Geheimdiensten oder Cyberkriminellen ausgesetzt sein. Der einzelne Nutzer habe keine Möglichkeiten, seine Daten selbst zu schützen. Zahlreiche Berufsgruppen, wie beispielsweise Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater oder Notare, die Berufsgeheimnisse wahren müssen, riskieren sogar strafrechtliche Folgen, wenn sie diese Dienste nutzen und erleiden damit klare Wettbewerbsnachteile.
Wie Dr. Hühnlein weiter ausführte, ist es Ziel des Projekts, die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu untersuchen und zu prüfen, unter welchen Bedingungen kollaboratives Arbeiten auf verschlüsselten Dokumenten möglich ist. Außerdem sollen die Mehrinformationen, die durch die Verfolgung und Verschlüsselung einzelner Bearbeitungsschritte erzeugt werden, reduziert werden. Im zweiten Teil des Projekts widmen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Frage, ob und wie es rechtskonform möglich ist, den Betrieb eines solchen Systems so wirtschaftlich zu gestalten, dass er von den Zielgruppen problemlos genutzt werden kann, so Dr. Hühnlein. Im Projekt wird ein Demonstrator entwickelt, mit dem entsprechende Nutzertests durchgeführt werden. Dabei unterscheidet man zwischen privaten und beruflichen Nutzern.
Staatssekretär Müller stellte in seiner Ansprache heraus, dass die im Projekt erarbeiteten rechtskonformen Entwicklungen und Rechtsvorlagen die entscheidende Grundlage für das kollaborative Editieren im Zusammenhang mit sensiblen Daten bilden. Die innovativen Technologien leisten einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung des Büros. Die im Projekt entwickelten Verfahren sollen in eine freie Softwarebibliothek integriert und so Bestandteil von zukünftigen Webdiensten werden. Sie bieten neben der Verschlüsselung von Dokumenten auch sichere Authentifikationen an, die beispielsweise mit dem neuen elektronischen Personalausweis nutzbar sind.
Wie der Michelauer Bürgermeister und stellvertretende Landrat Helmut Fischer würdigte auch MdB Zeulner beeindruckt die Innovation des Teams von ecsec und hob die Bedeutung solcher Entwicklungen hervor. „Als spezialisierter Anbieter von innovativen Lösungen im Bereich Sicherheit in der Informations- und Kommunikationstechnologie stellt die Firma ecsec unter Beweis, dass auch kleine Unternehmen große Projekte und Ideen umsetzen können. Ich freue mich sehr, dass Sie mit ihrem Beitrag den Namen unserer Region sozusagen web-weit bekannt machen. Wir brauchen solche Leute wie das Team von ecsec, die mit ihrem Erfindergeist den Wirtschaftsstandort Deutschland voranbringen“, unterstrich MdB Zeulner.
Hintergrund:
(Quelle Bundesministerium für Bildung und Forschung)
Die Bundesregierung hat im Rahmen des Forschungsprogramms für IT-sicherheit „Selbstbestimmt und sicher in der digitalen Welt“ mit der Bekanntmachung „Datenschutz: selbstbestimmt in der digitalen Welt“ die Erforschung neuer Ansätze und die Entwicklung zukunftsfähiger Lösungen für den Selbstdatenschutz als Schwerpunkte gewählt. Die geförderten Vorhaben sollen einen Beitrag dazu leisten, dass verbesserte Lösungen erforscht und entwickelt werden, die den Bürgerinnen und Bürgern neue Möglichkeiten für den selbst bestimmten Umgang mit sensiblen Daten eröffnen.
Das Projektvolumen beläuft sich auf insgesamt 0,64 Millionen Euro, davon beträgt der Förderanteil des Bundesministeriums für Bildung und Forschung 84 Prozent. Gefördert werden im Einzelnen die Firma ecsec mit einer Summe von 103.489 Euro, die Universität des Saarlandes mit 117.270 Euro und die Ruhr-Universität Bochum mit 318.720 Euro.

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