MdB Zeulner: Protest ernst nehmen und Lösungen schaffen, die wirklich vor Ort ankommen – bei den Apotheken als auch bei den Patientinnen und Patienten!
Nicht nur in Berlin am Potsdamer Platz, sondern auch im Wahlkreis der heimischen Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner, unter anderem in Kulmbach, Lichtenfels und Bamberger Land, haben sich viele Apotheken dem bundesweiten Protesttag angeschlossen und sind für ihre Interessen und Forderungen eingetreten, um deutlich zu machen, dass die derzeitigen Pläne des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach keine Lösungen der Probleme bieten.
„Zu Recht legen die Apothekerinnen, Apotheker und ihre Fachangestellten den Finger in die Wunde und zeigen auf, wo es derzeit am meisten hakt“, so die Gesundheitspolitikerin Zeulner. „Ich stehe voll hinter den Forderungen nach einer besseren Vergütung, mehr Flexibilität und weniger Bürokratie. Denn gerade in den letzten Jahren und Monaten haben unsere Apothekerinnen, Apotheker und ihre Fachangestellten vor Ort wieder einmal gezeigt, dass sie ihren Beruf als Berufung verstehen und alles in ihrer Macht stehende tun, um die wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln für die Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Da reicht ein bloßes “Danke” nicht aus, sondern es gilt jetzt weiter an der Seite unserer Apotheken zu stehen und sie auch politisch zu stärken!“, so Zeulner. „Und das unabhängig von einem Protesttag.“ Die unionsgeführten Bundesregierungen haben sich in der Vergangenheit immer wieder für die Stärkung der Apotheken vor Ort einsetzt. Etwa bei der Durchsetzung der neuen pharmazeutischen Dienstleistungen, aber auch bei der Erhöhung des Nacht- und Notdiensthonorars, den Aufschlägen für die Abgabe von Betäubungsmitteln und von besonders dokumentationsaufwändigen Arzneimitteln sowie die Anpassung bestimmter Rezepturzuschläge. Zuletzt brachte die CDU/CSU-Bundestagsfraktion Anfang des Jahres einen entsprechenden Leitantrag im Deutschen Bundestag ein. Dieser enthält konkrete Lösungsvorschläge für eine sichere Arzneimittelversorgung und gegen künftige Lieferengpässe.
„Entscheidend ist für mich, dass Lieferengpässe nicht zu Versorgungsengpässen werden. Dafür brauchen wir aber eine gezielte Strukturpolitik. Wir müssen Anreize setzen und Lieferketten diversifizieren, damit Pharmaunternehmen die Wirkstoffe von verschiedenen Herstellern erhalten können und vor allem auch die Produktion in Europa ausbauen und konkurrenzfähig machen. So verkürzen wir Lieferketten, machen diese krisensicherer und bauen die Abhängigkeit von einzelnen Ländern wie China und Indien mit Produktionsmonopolen ab. Ein Ansatz muss sein, dass wir innerhalb des Vergabeverfahrens ein besonderes Gewicht auf die Herstellung innerhalb der EU legen. Dafür müssen wir aber bereit sein den Unternehmen eine Investitionssicherheit zu geben. Denn der Aufbau von Produktionsanlagen dauert ungefähr 5 Jahre und ist mit enormen Kosten verbunden. Das sollte uns die Versorgungssicherheit der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land aber wert sein“, so Zeulner. Zwar sieht der derzeit vorliegende Gesetzentwurf Lauterbachs eine Berücksichtigung europäischer Herstellungsorte vor, jedoch nur für Antibiotika und nur im Rahmen von Rabattverträgen. „Das greift zu kurz und löst nicht die Probleme – wie leider der gesamte Gesetzentwurf“, kritisiert Zeulner. „Wir fordern als Union bereits seit Monaten einen Beschaffungsgipfel, auf dem kurz- und mittelfristige Maßnahmen für alternative Beschaffungsmöglichkeiten von Medikamenten aus dem Ausland diskutiert werden. Daneben brauchen wir ein Frühwarnsystem für künftige Engpässe und müssen es den Apotheken und dem pharmazeutischen Großhandel zeitnah ermöglichen, sich vor Engpässen besser präventiv wappnen zu können – etwa durch eine kostendeckende Vergütung von entsprechenden Dienstleistungen und Verbesserungen in den Bevorratungsmöglichkeiten“, so die Abgeordnete.
„Wir brauchen jetzt Lösungen, die an die wirklichen Probleme rangehen und die auch die wichtige Versorgungsfunktion der Apotheken vor Ort – gerade auch im ländlichen Raum – würdigen. Denn die Herausforderungen werden in den nächsten Jahren nicht kleiner und wir haben bei der Apothekendichte den niedrigsten Stand seit 40 Jahren in Deutschland mit weniger als 18.000 Apotheken. Es heißt also jetzt handeln, um die Versorgung für die Menschen auch gerade in der Fläche weiter zu erhalten“, so die Gesundheitspolitikerin abschließend.
Foto: Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (Bundeswahlkreis Kulmbach) und Bundestagsabgeordneter Alexander Hoffmann (Bundeswahlkreis Main-Spessart) mit dem Aufruf der ABDA