„Gemeinsam mit einer Stimme für Oberfranken“ – Oberfränkisches Gesamtkonzept gefordert

Kulmbach „Die vielen unterschiedlichen Reaktionen, die an mich in den letzten beiden Tagen herangetragen wurden, haben mir gezeigt, dass die ein oder andere Äußerung, die in jüngster Zeit in den Medien veröffentlicht wurde, zu Missverständnissen geführt hat. Deswegen möchte ich meine Sichtweise und die bereits lange von meinen Kollegen und mir mit Nachdruck verfolgten politischen Forderungen zu den Schienenverkehrsprojekten in Oberfranken noch einmal klarstellen“, so die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (Lichtenfels, Kulmbach, Bamberg-Land) in einer Pressemitteilung vom Freitag.
„Insgesamt gibt es vier zentrale politische Forderungen:
Erstens fordern wir weiterhin vehement einen ICE-Systemhalt in Coburg. Mit einer Bedienung nur in den Tagesrandlagen, wie bisher zugesagt, geben wir uns nicht zufrieden. Coburg muss in hoher Frequenz systemisch im Fahrplan des ICE-Verkehrs der Deutschen Bahn eingebunden werden. Der ICE darf nicht nur von A nach B durch den ländlichen Raum durchrauschen, um Ballungszentren zu verbinden. Eine Anbindung der Region ist unerlässlich. Sie darf nicht noch mehr zum Verlierer des Ausbaus werden“, betont die Abgeordnete.
„Zweitens fordere ich, diesen ICE-Systemhalt perspektivisch abzusichern, indem das Fahrgastpotenzial für Coburg erhöht wird. Dies kann nur über entsprechende Zubringerverbindungen im Bahnverkehr der Region erreicht werden. Das bedeutet für mich in der Konsequenz, dass der Lückenschluss zwischen Coburg und Südthüringen vorangebracht werden muss. Deswegen setzen wir uns zum einen mit Nachdruck dafür ein, dass dieser Lückenschluss in den vordringlichen Bedarf des neuen Bundesverkehrswegeplans aufgenommen wird. Doch selbstverständlich hören unsere Bemühungen nicht beim Bundesverkehrswegeplan auf. Wir versuchen zum anderen frühere Realisierungs- und Finanzierungslösungen auszuloten“, so Zeulner.
„Drittens müssen wir neben dem ICE-Halt in Coburg auch eine lückenlose IC-Anbindung für Lichtenfels und Kronach (mit Frankenwald) schaffen. Denn mit Inbetriebnahme der ICE-Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt im Dezember 2017 fallen gleichzeitig in Lichtenfels die bisherigen elf ICE-Halte in jede Richtung, das heißt insgesamt 22 Halte, für die Region weg. Das muss durch eine adäquate Anbindung an den Schienenfernverkehr kompensiert werden. Wir beharren darauf, dass die neue IC-Linie Stuttgart-Nürnberg-Leipzig bereits ab 2017 die Strecke bedient und einen zweistündigen Systemhalt in Lichtenfels und Kronach umfasst. Ansonsten würde der Raum Lichtenfels, Kronach, Frankenwald, Kulmbach mit seiner leistungsstarken Wirtschaft quasi vom bundesweiten Fernstreckennetz abgekoppelt. Das ist nicht hinnehmbar“, so Zeulner überzeugt.
„Die vierte Forderung ist, dass Nordoberfranken über einen schnellen und regelmäßigen Taktverkehr an die ICE-Systemknotenpunkte in Coburg und Bamberg angebunden werden muss. Nur so können wir schnelle und zuverlässige Reisemöglichkeiten in alle Teile Deutschlands gewährleisten. Das steht der Region zu“, verlangt Zeulner weiter.
Sie stellt klar: „Mir geht es nicht um die Schwächung von Bamberg, sondern um eine deutliche Aufwertung von Coburg durch einen ICE-Systemhalt. Wir brauchen eine gemeinsame oberfränkische Initiative, basierend auf der Grundlage einer Allianz aus oberfränkischen Interessensvertretern. Ziel muss es sein, die gesamte Region zu stärken. Das kann uns nur gemeinsam mit allen wichtigen Akteuren gelingen.“
Als Lösung will die Bundestagsabgeordnete eine gemeinsame Schienenkonferenz in der Planungsregion Oberfranken West mit Vertretern der Bayerischen Staatsregierung und des Bundes, mit Landräten, weiteren kommunalpolitisch Verantwortlichen, Vertretern der Deutschen Bahn, DB Fernverkehr, DB Regio, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, der Kammern und der Fahrgastinitiative „Pro Bahn“ initiieren.
„Ich freue mich sehr, dass auch meine Kollegin im Europäischen Parlament, Monika Hohlmeier, diese Initiative unterstützt. Es muss heißen: Gemeinsam mit einer Stimme für Oberfranken!“, so Emmi Zeulner.
Kulmbach, 05.02.2016

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