Positiv an der neuesten, 10. Empfehlung der „Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung“ zur „Überwindung der Sektorengrenzen“ ist, dass die Rolle der Hausärzte als primäre Anlaufstelle und Lotse im Gesundheitssystem gestärkt werden soll. Den Vorschlag, dass Fachärzte nur noch in oder in Zusammenarbeit mit Krankenhäusern tätig sein sollen, lehnen wir dagegen strikt ab. Die „doppelte Facharztschiene“, also mit ambulant tätigen niedergelassenen Fachärzten und mit Fachärzten im Krankenhaus, hat sich bewährt und ermöglicht ein Hand-in-Hand-Agieren von ambulanter und stationärer Versorgung. „Doppelt“ bedeutet ja nicht „redundant“, sondern „komplementär“. Immer deutlicher wird, dass man in Berlin das große, maximalversorgende Krankenhaus für den Fixstern in unserem Gesundheitswesen hält. Das ist so aber nicht. Wir müssen die notwendigen Strukturreformen statt dessen von den Patienten her denken, um auch künftig eine wohnortnahe und hochqualitative Versorgung sicherzustellen. Deshalb brauchen wir eine Enquetekommission zur sektorenübergreifenden Versorgung, denn die ambulante, medizinischer und pflegerischer Versorgung muss gemeinsam mit der stationären gedacht werden!