4,1 Millionen Euro für Schloss Thurnau

MdB Emmi Zeulner freut sich über Förderung und Anerkennung als „Nationales Projekt des Städtebaus“ / Bundesministerin Hendricks und Staatssekretär Pronold übergeben Urkunde an Bürgermeister Martin Bernreuther
Berlin „Das ist ein großartiger Erfolg und impulsgebend für die weitere Sanierung: Das Thurnauer Schloss ist ein einzigartiges Ensemble von herausragender historischer Bedeutung, und ich freue mich sehr, dass es vom Bund als „Nationales Projekt des Städtebaus“ anerkannt und gefördert wird“, unterstreicht Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner. Thurnaus Bürgermeister Martin Bernreuther sieht es als „eine ganz herausragende Sache, dass der Bund in den weiteren Ausbau der Schlossanlage von Thurnau miteinsteigt.“ 4,1 Millionen Euro erhält der Markt aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“.
Am Dienstagnachmittag konnte der Erste Bürgermeister der Marktgemeinde Thurnau, Martin Bernreuther, im Beisein der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner, des Kulmbacher Landrats Klaus Peter Söllner und von MdB Anja Weißgerber den Förderbescheid und die Urkunde aus den Händen von Bundesministerin Barbara Hendricks und Parlamentarischen Staatssekretär Florian Pronold bei der Preisverleihung im Hof des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit entgegennehmen.
Mehr als ein Jahr hatte die Gemeinde unter Führung des Ersten Bürgermeisters Martin Bernreuther um die Aufnahme in das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gekämpft. Im Juli 2015 wurde der Einsatz endlich von Erfolg gekrönt: Die historische Schlossanlage Thurnau wurde als eines von 46 herausragenden, nationalen Projekten des Städtebaus anerkannt und erhält Zuwendungen aus dem Bundesprogramm.
Die interdisziplinär besetzte Expertenjury unter Vorsitz des Parlamentarischen Staatssekretärs Florian Pronold Jury erachtete die ausgedehnte Schlossanlage mitten im Ortskern, deren älteste Bauteile aus dem Mittelalter stammen, als herausragendes regionalgeschichtliches Denkmal. Mit den Geldern des Bundes soll die Schlossanlage umfangreich saniert werden. Die Universitäten Bamberg und Bayreuth planen in den Räumlichkeiten die Gründung eines Instituts für fränkische Landesgeschichte. Damit werde das Schloss künftig zum zentralen Anlaufpunkt der Fränkischen Landesgeschichte, so die Juroren in ihrer Bewertung.
MdB Emmi Zeulner, die der Gemeinde bei ihren intensiven Bemühungen zur Seite stand, freut sich: „Das Schloss Thurnau ist ein wichtiges Leuchtfeuer des ländlichen Raums. Mit der Sanierung der Schlossanlage wird nun ein neues Kapitel in der fast 800-jährigen Geschichte des Bauwerks aufgeschlagen.“ Im laufenden Jahr sollen die Pläne für die Sanierung genau ausgearbeitet werden. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich im Jahr 2017 beginnen. Die Räume für das Institut für Fränkische Landesgeschichte entstehen im Nordflügel.
Zeulner weiter: „Danken möchte ich insbesondere der Obfrau im Ausschuss für Umwelt und Bau, meiner Kollegin MdB Dr. Anja Weisgerber, die zugleich Mitglied in der Expertenjury war und sich besonders für Thurnau eingesetzt hatte. Weiterhin danken möchte ich Herrn Staatssekretär Florian Pronold, der das Projekt ebenfalls unterstützt hat, sowie der Regierung von Oberfranken.“ Bürgermeister Martin Bernreuther bewertet es als „ein großartiges Zeichen für Thurnau, dass wir uns im nationalen Vergleich durchsetzen konnten. Zeigt es doch, was alles gelingen kann, wenn die kommunale und die bundespolitische Ebene intensiv zusammenarbeiten.“
MdB Zeulner hebt hervor: „Die Konkurrenz war groß, doch Thurnau hat gut gekämpft und konnte mit dem vorgelegten Konzept überzeugen.“
Hintergrund:
46 „Nationale Projekte des Städtebaus“ wurden im Jahr 2015 über das gleichnamige Förderprogramm des Bundesbauministeriums mit rund 150 Millionen Euro gefördert. 2015 sind insgesamt 168 Projektvorschläge mit einem Antragsvolumen von rund 630 Millionen Euro eingegangen.
Das Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ ist inhaltlich breit aufgefächert, um städtebauliche Projekte mit unterschiedlicher Zielsetzung berücksichtigen zu können. Gefördert werden Bauvorhaben mit besonderer überregionales Bedeutung und Qualität. 2015 war der Fokus insbesondere auf Denkmalensembles mit bundesweiter Bedeutung (z.B. UNESCO-Welterbestätten) und bauliche Kulturgüter von außergewöhnli-chem Wert gerichtet. Außerdem sind die energetische und altersgerechte Erneuerung im Quartier sowie Maßnahmen zu mehr „Grün in der Stadt“ förderfähig. Besonderes Augenmerk bei der Auswahl lag zudem auf der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei Planung und Realisierung der Vorhaben. Der 14-köpfigen Expertenjury gehörten die Bundestagsabgeordneten Florian Pronold, Christian Haase, Kai Wegner, Dr. Anja Weisgerber, Michael Groß, Hiltrud Lotze, Kerstin Kassner und Chris Kühn an; außerdem Prof. Dr. Jörg Haspel (Präsident des Deutschen Nationalkomitees ICOMOS), Andrea Gebhard (ehem. Präsidentin bdla), Prof. Dipl.-Ing. Christa Reicher (TU Dortmund), Karen Pein (Geschäftsführerin der IBA Hamburg), Prof. Dr. (I) Elisabeth Merk (Stadtbaurätin München) und Martin zur Nedden (Wiss. Direktor Difu). Für die Förderrunde 2016 sind Städte und Gemeinden aufgerufen, bis zum 19. April 2016 geeignete Projekte beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) einzureichen.
Berlin, 26.01.2016

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