Heute hat der Bundesminister für Gesundheit, Hermann Gröhe den Abschlussbericht der interministeriellen Arbeitsgruppe „Versorgung mit Hebammenhilfe“ vorgelegt. Im Bericht werden die Problemlagen der Hebammen, insbesondere in den Bereichen Haftpflichtversicherung und Vergütung diskutiert und verschiedene Lösungswege aufgezeigt, um den Hebammen in Deutschland eine nachhaltige Perspektive zu bieten.
Konkret regt Gröhe folgende Maßnahmen an:
- Die ankündigten Prämienerhöhungen der Haftpflichtversicherung sollen durch eine Anpassung der Vergütung der Hebammen berücksichtigt werden. Die Krankenkassen sollen verpflichtet werden, für Hebammen mit wenigen Geburten zusätzliche Mittel in Form eines Sicherstellungszuschlags bereitzustellen.
- Um die sprunghaft ansteigenden Haftpflichtprämien zu begrenzen, werde die Einführung eines Verzichts auf Regressforderungen im Kranken- und Pflegebereich geprüft.
- Um die Qualität der außerklinischen Geburtshilfe sicherzustellen, sollen Hebammenverbände und GKV-Spitzenverband zu einer Vereinbarung zur Sicherung der Qualität in der Geburtshilfe kommen. Zudem soll eine hochwertige medizinische Leitlinie für die Geburtshilfe entwickelt werden.
- Schließlich soll die Datengrundlage im Bereich der Hebammenversorgung verbessert werden. Ab 2015 sollen Geburten genau nach Art der Einrichtung, in der entbunden wurde, erfasst werden.
„Hebammen sind unverzichtbar für unser Gesundheitssystem“
MdB Emmi Zeulner begrüßte die Vorschläge des Ministers: „Hebammen sind unverzichtbar für unser Gesundheitssystem und gerade für die flächendeckende Versorgung mit Geburtshilfe unerlässlich. Die Vorschläge des Ministers sind ein wichtiger Schritt, um den Berufsstand der Hebammen langfristig und nachhaltig zu stärken. Im Koalitionsvertrag haben wir den Müttern eine flächendeckende Versorgung mit Geburtshilfe zugesichert, dieses Versprechen löst Gröhe mit den angekündigten Maßnahmen ein. Zwar ist es eine Minderheit der Schwangeren, die sich für eine außerklinische Geburt entscheidet, doch auch deren Entscheidung gilt es zu respektieren. Werdende Mütter sollen auch weiterhin die Wahl haben, wo sie ihr Kind zur Welt bringen.
Ich werde mich noch heute Abend bei einem Runden Tisch mit Hebammen in meinem Wahlkreis über die Vorschläge des Ministers austauschen und prüfen, ob die veranschlagten Maßnahmen ausreichend sind. Wenn nicht, muss noch einmal nachgesteuert werden. Mir Meinungen aus der Praxis einzuholen, ist für meine Arbeit als Gesundheitspolitikern stets maßgeblich.“